AKTUELLES AUS DEM SCHULLEBEN

Challenge heißt auf Deutsch Herausforderung

„Wer vom Schicksal herausgefordert wird, entrüstet sich nicht über die Bedingungen.“  Dag Hammarskjöld

Was versteht man unter einer Herausforderung?

Eine Herausforderung ist eine schwierige, anspruchsvolle Aufgabe. Sie wird meist als außergewöhnlich und interessant empfunden und hat somit einen besonderen Reiz. Grundsätzlich beinhaltet sie jedoch stets die Möglichkeit des Scheiterns.

13 Gruppen á drei bis sieben Neuntklässler*innen stellten sich der Herausforderung und nahmen an der Challenge teil.

Sie sahen das Meer, retteten eine Elster, schliefen im Wald, reinigten einen Dorfladen, stellten selbst Bananeneis her, renovierten eine jüdische Bäckerei, arbeiteten auf einem Gnadenhof mit, bewiesen sich als Ministranten, fuhren bis zur Erschöpfung mit dem Fahrrad und machten viele andere wunderliche Dinge.

Vor allem aber erlebten sie einige Tage, in denen sie sich weit mehr als sonst auf sich selbst verlassen mussten. Und auf die anderen in ihrer Gruppe. Und viel weniger auf Google & Co, denn die Handynutzung war stark reglementiert.

Die Aufgabe der Gruppen lautete: Organisiert euch eine Woche lang selbst, mit 60 € pro Person und mehr als 100 km von zu Hause entfernt. Einzige Unterstützung ist ein*e Tutor*in, die bzw. der jedoch nur im äußersten Notfall eingreifen darf.

Selbst für die meisten Erwachsenen wäre das eine echte Herausforderung.

Von Mailand bis Malmö, von Paris bis Kiel wurden alle möglichen Reiseziele angestrebt.

Das Großartige und jedes Jahr erneut Überraschende ist, dass all die Ziele auch erreicht werden. Dabei ist noch niemand verhungert, an Langeweile gestorben oder in der Ferne gestrandet.

Deshalb ziehen wir vom Dag unseren Hut vor den Challenge-Teilnehmer*innen und freuen uns über die alljährliche Erkenntnis: Wir haben an vieles nicht gedacht, aber wir können mehr, als wir dachten! 😊

(Text & Titelbild: U. Siegmann-Kuhns)

Hier noch ein beispielhafter Blick auf eine der diesjährigen Challenges:

Eine Reise ins Heimatland von Dag Hammarskjöld – ein Bericht von Noah Gangl:

Unsere Challenge-Gruppe machte sich auf nach Schweden.

Wir erlebten die Challenge als lehrreich und interessant, vor allem aber war sie eines, nämlich abwechslungsreich. Sie bildete einen klaren Kontrast zum Schulalltag, der zeitlich stark vorstrukturiert ist, während wir die Abläufe unserer Challenge selbstständig geplant hatten. Die Anstrengung, die wir in diese Planung gesteckt hatten, lohnte sich. Zu unserer Überraschung bemerkten wir, dass das Handylimit, das anfänglich eine große Hürde für die meisten darstellte, durchaus sinnvoll war. Wir erkannten dadurch, dass man auch ohne die ständige Nutzung des Handys sehr viel erleben kann.

Und das war unsere Tour: mit dem Zug fuhren wir von Würzburg über Bamberg nach Rostock, von Rostock mit der Fähre nach Trelleborg, dann am nächsten Morgen weiter mit dem Bus nach Malmö und schließlich von Malmö mit dem Bus nach Falsterbo. Am Mittwoch unternahmen wir von dort aus mit dem Bus dem Zug einen Tagesausflug über Malmö nach Kopenhagen.

Eine besonders schwierige Situation erlebten wir am Fährhafen, wo wir fast keine Zeit mehr hatten, um unsere Fähre pünktlich zu erreichen. Am Ende klappte es zum Glück noch, aber es war sehr knapp. Einmal war unsere Lage richtig kritisch. Wir saßen im Wald und wussten nicht, wo wir schlafen würden. Genau in dem Moment fing es kräftig an zu regnen und zu gewittern. In dieser Situation half uns das Glück: Einer aus unserer Gruppe sprach am Supermarktparkplatz eine ältere Dame an, die uns für den Rest der Woche eine Art kleines Gartenhaus mit vier Betten zur Verfügung stellte.

Mit am schönsten fanden wir das Meer. Es war eine wunderbare Abwechslung von unserem Alltag zuhause, sich jeden Tag auf das Meer zu freuen. Als außergewöhnlichstes Erlebnis empfanden wir jedoch die Unterkunft, die uns die ältere Dame überließ. Was uns mit dieser Unterkunft passierte, war wirklich ein Wunder – unser Challenge-Wunder.

(Text: Noah Gangl, Bilder: Micha Berger )

Mehr Bilder und Informationen über die Challenge 2023 finden sie hier.