AKTUELLES AUS DEM SCHULLEBEN

Stolpersteinverlegung für Peter Lanwehr

„Denn auch wenn die Sonne des Lebens untergeht, leuchten die Sterne der Erinnerung weiter“

 
9. Klassen übernehmen Patenschaft für den Stolperstein von Peter Lanwehr
Am 25.07.2023 um 8.45 Uhr wurde in der Kolpingstraße 11, Peter Lanwehr‘ letztem Wohnort, sein Stolperstein verlegt.
Peter Lanwehr war aufgrund seiner Homosexualität von den Nationalsozialisten verhaftet und ins KZ gebracht worden, wo er verstarb. Bei der diesjährigen Verlegung der Stolpersteine in Würzburg liegt der Fokus auf queeren Opfern.
Im Rahmen des Geschichtsunterrichts übernahmen die Klassen 9a und 9b die Patenschaft für diesen Stolperstein. Nach einem Workshop mit Björn Soldner und Eva Fürst vor einigen Wochen hatten sich in jeder Klasse einige Schülerinnen Gedanken gemacht, wie sie die Verlegung gestalten könnten. Als Ergebnis schrieben Margret Mann und Emily Rast aus der 9a eine Grabrede für Peter Lanwehr, während Elisabeth Fischer, Nada Selim Hussin und Lena Lucht ein Gedicht zu seinem Leben verfassten.
Beide Texte wurden von Margret Mann und Emily Rast vorgetragen, anschließend legten die Schüler*innen beider Klassen jede*r eine Blume am Stolperstein nieder, die zusammen einen Regenbogen ergeben. Auch vom Kolpingwerk, das sich heute in der Kolpingstraße 11 befindet, wurden noch einige Worte gesagt, bevor die 9. Klassen, stellvertretend für das DAG, die Patenschaftsurkunde überreicht bekamen. 
Und da nicht nur die 9. Klassen, sondern das ganze DAG offiziell Pate ist, geht dieser Aufruf an alle: Wer in der Kolpingstraße 11 vorbeikommt: Sucht den Stolperstein, bleibt kurz stehen und denkt an Peter Lanwehr. Vielleicht habt ihr ja auch Lust, eine Blume niederzulegen oder ihn ab und an zu polieren, damit die Patenschaft auch über die Verlegung hinaus lebendig bleibt, ganz im Sinne von Margrets und Emilys Rede: „Denn auch wenn die Sonne des Lebens untergeht, leuchten die Sterne der Erinnerung weiter“
 

Peter Lanwehr

von Elisabeth Fischer, Nada Selim Hussin und Lena Lucht

Bestraft wurde er, Hoffnung besaß er sehr

Im Gefängnis verfasster er einen Brief an den Staat

Und verriet sich dabei selbst, in der Tat.

Fünf Jahre sind vorüber.

Der Glaube an die Freiheit ist jetzt nieder.

Nach Eintritt ins KZ,

gezeichnet mit Nummer und rosa Dreieck.

Allein durchs Männer lieben,

wurde er dorthin vertrieben.

Der letzte Augenschein schien nun klitzeklein.

Das Licht des Herzens erlosch

 
(Bericht & Bilder: Inka Hemmerich)