Ein englischsprachiges Theatererlebnis in zwei Teilen

Teil 1: Die tapfere Maid Marian

Die traditionellen englischen Legenden über Robin Hood sind weltberühmt. Weniger bekannt ist allerdings seine Freundin und spätere Ehefrau Maid Marian. Dabei lohnt sich ein Blick auf die mutige und einfallsreiche Frau: Der schreckliche Sheriff von Nottingham will Marian heiraten, Robin Hood braucht ihre Hilfe und die Merry Men müssen gerettet werden. Die kreative Marian weiß in jeder Situation einen Rat und ist dabei wirklich schlagkräftig. Und so entsteht ein spannendes und interaktives englisches Theaterstück, das die Jahrgangsstufen 6, 7 und 8 gut unterhalten und zum Lachen gebracht hat.

Dem englischen Tourneetheater White Horse gelang es, mit engagierten Schauspielerinnen und Schauspielern, einem kreativen Bühnenbild und vielen Pointen ein gut verständliches Stück auf die Bühne zu bringen. Ein besonderes Highlight war, dass einige Schülerinnen und Schüler kleine Rollen übernehmen mussten und so Marian bei der Bewältigung ihrer Abenteuer helfen konnten.

Ein dreifaches „Hip Hip Hurra“ auf Marian!

Teil 2: Romeo and Juliet

Und auch die Jahrgangsstufen 10, 11 und 12 kamen in den Genuss einer englischsprachigen Aufführung des Stücks „Romeo and Juliet“ von William Shakespeare durch das White Horse Theatre.

Die gekürzte Version des klassischen Stücks erzählt die Geschichte von Romeo und Julia, zwei jungen Liebenden aus verfeindeten Familien, den Montagues und den Capulets, in der italienischen Stadt Verona. Der Romeo dieser Aufführung ist ein impulsiver, leidenschaftlicher junger Mann, voller Leben und Naivität. Sein Spiel ist authentisch, berührend und lässt den Zuschauer die Zerrissenheit eines Liebenden spüren, der zwischen seinem Herzen und der Realität schwankt. Julia hingegen wird als romantische junge Frau dargestellt, die ebenso tief empfindet, aber klug und strategisch handelt. Die Chemie zwischen den beiden ist greifbar und macht ihre Liebe umso tragischer.

Diese Inszenierung von Romeo and Juliet rückt die Themen Hass, Versöhnung und bedingungslose Liebe in den Vordergrund, ohne den Zuschauer mit diesen Botschaften zu überfrachten. Es wird deutlich, wie zeitlos und erschreckend relevant das Stück ist, insbesondere in einer Welt, die immer noch von Konflikten und Unversöhnlichkeit geprägt ist.

(Text und Bilder: Hannah Meißner)